Wie wird Papier hergestellt?

Dieser Artikel wurde von ROLLENLAND am 12.05.2017 erstellt

Es gibt kaum einen Bereich, in dem Papier keine Verwendung findet. Ob Büro, Gastronomie oder privat, Papier ist ein unerlässliches Gut, auf dem sich beispielsweise Notizen festhalten lassen oder Kommunikation stattfindet. Dabei sind unzählige Papiersorten erhältlich. Fast jeder Mensch nutzt Papier, aber nur wenige wissen um die Papierherstellung des vielseitigen Materials. Hierbei ist die zunehmende Papierproduktion nach umweltschonenden Kriterien zu beachten. Zudem darf die Nachhaltigkeit des Rohstoffes nicht vergessen werden. Als eines der am häufigsten verwendeten Produkte muss Papier schnell und ständig verfügbar sein. In diesem Blogbeitrag wird die Frage „Wie wird Papier hergestellt?“ näher betrachtet.

Wie hat man früher Papier hergestellt?

Mit Papyrus fing alles an. Das Wort Papier stammt von Papyrus. Papyrus ist eine Pflanze, die in der Antike im Nildelta vorkam. Die Pflanzenstängel wurden in längliche Stücke geschnitten, nebeneinandergelegt und getrocknet. Der Pflanzensaft diente dabei als natürliches Bindemittel. So entstanden lange Bahnen an Papyrus, die schließlich aufgerollt worden. Das Papier war bereits zu Zeiten der Römer sehr teuer und als Schriftunterlage wertvoll.

Als Alternative wurde Pergament aus Tierhäuten hergestellt. Die Häute wurden über einen Holzrahmen gespannt und getrocknet. Pergament war allerdings ebenfalls sehr teuer und wurde für spezielle Zwecke verwendet wie zum Beispiel Urkunden oder Zertifikate. Eine weitere Möglichkeit zur Papierherstellung ergab sich.

Im Mittelalter wurden angefaulte Lumpen verwendet. Die Beschaffenheit der Lumpen ermöglichte es, mit relativ großem Aufwand und später mittels einer Papiermühle, einen Faserbrei herzustellen. Hierzu wurden die angefaulten Lumpen zerstampft und mit Wasser versetzt. Die entstandene Masse wurde auf ein Drahtsieb gegeben, sodass sämtliche Flüssigkeit abtropfen konnte und nur noch Fasern im Sieb zurückblieben. Anschließend wurde die Masse mehrmals gepresst, geglättet und getrocknet. So wurde früher holzfreies Papier hergestellt.

Papierherstellung heute: Wie wird Papier hergestellt?

Mit den Jahren hat sich das Verfahren zur Papierherstellung etwas geändert und aus einer Papierproduktion entwickelten sich nach und nach Papierfabriken und daraus eine ganze Papierindustrie.

Heutzutage wird Papier hergestellt, indem Faserstoffe und Wasser als Grundsubstanz miteinander versetzt werden. Als Faserstoffe werden überwiegend pflanzliche Fasern verwendet, allerdings können die Fasern auch aus Textilien gewonnen werden – sodass Recyclingpapier entsteht. Für die pflanzlichen Fasern werden vorzugsweise Holzfasern wie Birke, Kiefer oder Altpapier genutzt.

Die Fasern und weitere Zusatzstoffe wie Farben oder Leime werden gemahlen, sodass viele kleine Faserteilchen entstehen. Verwendetes Altpapier wird an dieser Stelle die Farbe entzogen.

Ein weiterer Schritt in der Papierherstellung ist die Zugabe des Wassers zum Fasergemisch. Es entsteht ein Faserbrei, der auf ein Sieb verteilt wird. So kann das Wasser abtropfen. Nachdem das Wasser abgetropft ist, bildet sich im Sieb eine Masse, die Vorstufe des Papiers. Das sogenannte Papierflies wird mit einer Walze gepresst. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich immer noch Flüssigkeit in der Rohmasse, die vollständig entfernt werden muss. In einer Art Backofen wird die Masse getrocknet und das restliche Wasser entzogen.

Im letzten Schritt in der Papierherstellung wird das Papier nochmals über eine Walze geführt und geglättet, anschließend wird es auf eine große Rolle gezogen und je nach Verwendungszweck zugeschnitten und verpackt.

Materialien aus Pflanzenfasern zur Papierherstellung

Papier wird zu 95 % aus Holz gefertigt – die Ausgangsformen sind Holzstoff, Halbzellstoff und Zellstoff. Die Auswahl der Materialien und Rohstoffe erfolgt nach späterer Papierart. Unterschiedliche Holzarten verfügen über bestimmte Eigenschaften, die bei der Papierherstellung genutzt werden. In aller Regel dienen Nadelhölzer der Papierproduktion, da die Bäume über lange Fasern verfügen und dem Papier hohe Festigkeit verleihen. Alternativ kommen Holzgemische zum Einsatz, zum Beispiel Buche und Birke in Einheit mit den genannten Nadelhölzern. Des Weiteren wird Altpapier verarbeitet, und zwar als Sekundärrohstoff. Das Altpapier ist durch seine frühere Verarbeitung bereits mit den nötigen Zusatzstoffen versehen, die die Papierherstellung von neuem Papier vereinfachen. Neben Holzstoff und Altpapier ist Zellstoff ein wichtiger Bestandteil. Zellstoff ist sehr weich und ohne den Härtestoff Lignin. Im Prozess der Papierherstellung wird das Papier auf verschiedene Weisen spezialisiert, sodass diverse Typen entstehen.

Nahaufnahme von Holzfasern auf weißem Grund

Welche verschiedenen Papiertypen gibt es?

Es gibt zwei Hauptgruppen, in die sich Papier einteilen lässt. Zum einen ist es bestrichenes Papier, dessen Oberfläche jedoch nicht wirklich beschichtet ist. Stattdessen wird ein Bindemittel aufgetragen, etwa aus Kaolin oder Kreide. Das Mittel ebnet die Oberfläche des Papiers und macht es gleichmäßig und geschmeidig. Gestrichene Papiere gibt es in matt, halbmatt und glänzend. Besonders die matte Variante eignet sich zum Bedrucken, da die Schicht nicht reflektiert und somit die Schärfe des Bildes erhöht. Außerdem gibt es ungestrichenes Papier, auch gehandelt als „Naturpapier“. Dieser Papiertyp behält seine Holzfasern, die zum Schluss noch sichtbar sind. Trotzdem wird die Oberfläche durch Walzen geglättet. Die detaillierte Unterteilung von Papier ist wie folgt möglich: Typ 1 wiegt 115 g/qm und ist glänzendes Bilddruckpapier. Typ 2 mit gleichem Gewicht ist mattes Bilderdruckpapier. Papiertyp 3 ist ein 65 g/qm schweres Material für Offsetdruck, während Typ 4 weiß und ungestrichen ist. Typ 5 ist ebenfalls Offsetpapier, aber gelb und ungestrichen.

Pallettenstapel an gemahlenen und gepressten Holzfasern

Ist Papier ein nachhaltiger Rohstoff?

Es handelt sich bei Papier zweifellos um einen nachhaltigen Rohstoff. Die organischen Ausgangsstoffe stammen aus Land- und Forstwirtschaft. Heißt: Die Pflanzen werden gezielt für bestimmte Verwendungszwecke von Menschen angebaut. Wichtiger Aspekt ist die Anlage von Pflanzen unabhängig des Nahrungs- und Futterbereichs. Für den Anbau müssen nicht ständig neue Bewirtschaftungsgebiete geschaffen werden, da Holz nachwachsender Rohstoff ist. Wichtig ist zudem Umweltfreundlichkeit bei der Papierherstellung. Komplett nachhaltig produziertes Papier entsteht bei der Papierherstellung aus Faserstoffen, die durch Altpapier gewonnen werden. Auf dieser Weise entsteht Recyclingpapier und wird durch die Wiederverwendung zu neuem Papier nachhaltiger.

Woran sind umweltfreundliche Papierprodukte zu erkennen?

Sie sollten den umweltbewussten Anbau von Rohstoffen unterstützen und auf entsprechende Kennzeichnung von Bonrollen achten. Ein bekanntes Emblem ist der „blaue Engel“ als Umweltsymbol. Dieser steht für chlorfreie Bleiche und die Einhaltung von Schadstoffgrenzen. Weiterhin gibt es Kassenpapier mit dem Ökopa plus-Siegel, das für die Produktion aus 100 % Altpapier steht. Darüber hinaus gibt es UWS-Papier. Das Material besteht aus Recyclingpapier ohne Bleiche und Deinking.

Papierrolle in der Naturpapierherstellung

Sind Produkte von Rollenland nachhaltig?

ROLLENLAND bietet Ihnen ausschließlich nachhaltige Produkte an, wie beispielsweise Thermorollen. Herausragend ist das Angebot von Produkten, die ohne Phenol fabriziert werden und nur mit umweltfreundlichen Zusatzstoffen. Auch die neu aufgenommen Öko-Bonrollen in unserem Sortiment sind innovativen Thermorollen von der Marke Blue4est®, die als das nachhaltigste Thermopapier ohne den Einsatz von Farbbildner und Farbentwicklern gilt. ROLLENLAND orientiert sich an selbst gestellten Umweltleitlinien, die selbst hohe Standards übertreffen.

Titelbild: ©istock.com – peeravit18

Bildquellen: ©istock.com – phanasitti / ©istock.com – hxdyl / ©istock.com – agnormark

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